Die Ladegast-Orgel in der St. Laurentiuskirche in Weißenfels
Am 3. August 1905 erschien im Weißenfelser Tagesblatt folgende Mitteilung des Stadtmagistrats: „Einer Ehrung des Altmeisters der Orgelbaukunst Friedrich Ladegast, der vor kurzem gestorben ist, hat der Magistrat dadurch vollzogen, daß er der Verbindungsstraße zwischen der Beuditz- und Gustav-Adolfstraße den Namen ‚Ladegaststraße‘ beigelegt hat.“ Friedrich Ladegast war am 30. Juni 1905 in Weißenfels verstorben. Bereits damals waren die Einwohner dieser Stadt stolz auf den berühmten Orgelbauer und sind es bis heute. Viele kleine und große Orgeln im südlichen Sachsen-Anhalt stammen von Friedrich Ladegast. Neben dem Merseburger Dom erbaute er z. B. auch die Orgel der Leipziger Nikolaikirche.
1871 erhielt Ladegast für den Orgelbau von Schwerin das durch den Herzog von Mecklenburg-Schwerin verliehene Verdienstkreuz in Gold - den Hausorden der Wendischen Krone. Das 1872 für die St. Jakobskirche in Köthen erbaute Instrument ist bis heute die größte Orgel in Anhalt.
Zu den Wirkungsstätten des berühmten Orgelbauers gehört auch die 1877–78 nach Plänen des Königlichen Kreisbaumeisters Georg Heidelberg in neugotischen Formen in der Weißenfelser Neustadt errichtete Hospitalkirche St. Laurentii, für die Ladegast gleich nach Fertigstellung eine Orgel baute. Sie gilt mit ihren 14 Registern heute als die älteste erhaltene, nach dem Kegelladensystem erbaute Orgel von ihm. Von Friedrichs Sohn Oskar wurde das ursprünglich mechanisch traktierte Instrument 1895 mit pneumatischer Traktur versehen und geringfügig erweitert.
Der nicht große, wegen seiner Höhe und wirkungsvollen Lichtführung gleichwohl imposante Kirchenraum ist mit seiner originalen, vom Architekten einheitlich entworfenen Ausstattung unverändert erhalten geblieben. Hervorzuheben sind die prächtigen Fenster der namhaften Naumburger Glasmalerwerkstatt Wilhelm Franke.
(Quelle: wikipedia und www.ladegastverein.de)