Die Zuberbier-Orgel in der Dorfkirche St. Petrus zu Osmünde
Bereits um 1179 findet eine Kirche in Osmünde urkundliche Erwähnung. Im Laufe der Zeit wurde sie geplündert, verwüstet und durch einen Blitzeinschlag stark beschädigt. Um 1722 beauftragte man David Zuberbier mit dem Bau einer Orgel.
Gebürtig in Ballenstedt, findet man sein Schaffen vor allem in Aschersleben, Bernburg, Frose und Köthen. Während einer größeren Orgelreparatur im Jahr 1819 wurden weitreichende Eingriffe in Stimmung und Registrierung vorgenommen. Immer wieder wurden Stimmen laut, die Orgel komplett durch einen Neubau zu ersetzen. Widerstand der Pfarrer und Kirchgemeinde, aber auch knappe finanzielle Mittel verhinderten diesen und so überlebte die einzige Zuberbier-Orgel bis heute. Jedoch verlor sie in den 1980er Jahren des letzten Jh. ihre Stimme. Durch eine zweckgebundene Erbschaft und mit Unterstützung der Fa. Paul Orgelbau aus Niederröblingen konnte 2013 mit der Sanierung der Orgel begonnen werden.
Seit dem Ostersonntag im Jahr 2018 erklingt sie wieder in voller klanglicher Blüte. Am 19. August 2023 nun wurde ihr 300-jähriger Geburtstag würdig gefeiert. Peter Dörheit (Mitglied des Förderkreises St. Petrus) berichtete auf kurzweilige Art von der bewegten Geschichte der Orgel und Kirche. Daneben führte Tristan Eissing, ein junger Organist aus dem hohen Norden, musikalisch durch den Abend. Neben Stücken aus vergangenen Zeiten erstaunte er das Publikum auch mit Zeitgenössischem.
Die Osmünder Orgel ist ein schönes Beispiel für das Engagement von Einwohnerinnen und Einwohnern und Freunden der Orgelmusik. Hier kann man sehen und hören, was privates Engagement bewirken kann.