Die Gerhard-Orgel in der Stadtkirche St. Maximi zu Merseburg
Ein „Hallelujah“ auf die vom Erbauer Friedrich Gerhard größte seiner insgesamt 48 erbauten Instrumente. Hören Sie bitte selbst, warum wir diesen Einstieg gewählt haben, den Domkantor Stefan Mücksch eingespielt hat.
Die Gerhard-Orgel befindet sich in der evangelischen Stadtkirche St. Maximi auf dem Marktplatz in Merseburg. Die Stadtkirche wurde bereits im 10. Jh. gegründet und 1247 erstmals urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1876 erbaute Friedrich Gerhard die mit 47 Registern auf drei Manualen und einem Pedal ausgestattete Orgel. In ihrem Klang ist sie dem romantischen Zeitgeist angelehnt. Kriegsbedingt wurden im I. und II. Weltkrieg die Originalpfeifen ausgebaut und für Rüstungszwecke verwendet.
Der Erbauer Friedrich Gerhard gehört neben Friedrich Ladegast und Johann Rühlemann zu den großen mitteldeutschen Orgelbauern des 19. Jh. Nach Studien in Italien und Österreich gründete er seine eigene Werkstatt in Merseburg. Neben dem Wirken an der Ladegast-Orgel im Merseburger Dom zählt der Neubau einer Orgel für den Naumburger Dom zu seinem herausragenden Schaffen in Mitteldeutschland. Zwischen 2015 und 2020 wurde sie durch Christian Scheffler restauriert. Die Restaurierung kostete insgesamt für den 2 und 3. Bauabschnitt fast 300.000 Euro.