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Wellenberge-Rüsterberg

Größe: 17,69 ha   
Landkreis: Börde   
Codierung: NSG0013___   
Verordnung:  VO v. 05.10.1940 (Amtsbl. d. Reg. Magdeburg. - (1940)41 v. 12.10.1940)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Erhaltung eines im herzynischen Raum seltenen geophytenreichen Hainbuchen-Feldulmen- Hangwaldes; Schutz bedeutsamer Trockenrasengesellschaften mit seltenen Pflanzenarten 

Lage

Das NSG liegt ca. 4 km südwestlich von Haldensleben auf den bis 30 m hohen Hängen des Bebertals und besteht aus zwei Teilen. Das größere, südliche Teilgebiet umfasst die "Wellenberge" (124,2 m ü. NN), das kleinere liegt auf dem sonnenexponierten Südhang des Bebertales.
Das NSG liegt im LSG "Flechtinger Höhenzug".

Geologische Beschaffenheit

Das NSG gehört zur Flechtingen-Roßlauer-Scholle. Jungpaläozoische Gesteine wie Kulm-Grauwacken, die von rotliegenden Andesiten überlagert werden, bilden den Untergrund. Löß bedeckt die oberflächennah verwitterten Festgesteine.

Vegetation

Wellenberge (Südliches Teilgebiet)

Sie werden großflächig von einem geophytenreichen Hainbuchen-Feldulmen- Hangwald (Carpino-Ulmetum minoris) eingenommen, dessen Baumschicht aufgebaut wird von

  • Feld-Ulme (Ulmus minor),
  • Hainbuche (Carpinus betulus),
  • Winter-Linde (Tilia cordata),
  • Stiel- und Trauben-Eiche (Quercus robur, Q. petraea ) sowie
  • Berg- und Spitz-Ahorn (Acer pseudoplatanus, A. plantanoides).

An der Zusammensetzung der gut entwickelten Strauchschicht sind u.a.

  • Europäisches Pfaffenhütchen (Euonymus europaea),
  • Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana),
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und
  • Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna) beteiligt.

An den Unterhängen sind die Frühlingsgeophyten

  • Hohler und Mittlerer Lerchensporn (Corydalis cava, C. intermedia),
  • Wald-Goldstern (Gagea lutea),
  • Gefleckter Aronstab (Arum maculatum),
  • Wald-Primel (Primula elatior),
  • Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides) und
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis) zu finden.

Auf den flachgründigeren Hangschultern stockt ein ärmerer Traubeneichen -Winterlinden-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum betuli), in dem die Stiel-Eiche von der Trauben-Eiche weitgehend verdrängt wird.
Während an Waldrändern feuchte Staudenfluren wachsen, sind wasserzügige Standorte der Hangfüße mit einem Moschuskraut-Bergahornwald (Adoxo-Aceretum pseudoplatani) bestockt.

Rüsterberg (Nördliches Teilgebiet)

Wertvolle Trockenrasengesellschaften sind auf dem Rüsterberg ausgebildet wie zum Beispiel

Grasnelken-Rauhblattschwingelrasen (Armerio-Festucetum trachyphyllae) auf flachgründigen Böden mit

  • Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites),
  • Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum),
  • Felsen-Goldstern (Gagea bohemica) und
  • Mauerpfefferarten.

Trockenrasen des Walliser Schwingels und des Pfriemengrases (Festuco valesiacae-stipetum capillatae) auf Lößböden der Südhänge mit

  • Blaugrünem Labkraut (Galium glaucum),
  • Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis),
  • Purpur-Königskerze (Verbascum phoeniceum),
  • Illyrischem Hahnenfuß (Ranunculus illyricus).

Fauna

Stellvertretend für die Säugetiere des Gebietes sollen Mauswiesel (Mustela nivalis), Iltis (Mustela putorius) und Dachs (Meles meles) erwähnt werden.
Zur artenreichen Vogelwelt gehören u. a. Neuntöter (Lanius collurio), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Nachtigall (Luscinia megarhynchos) und Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix).

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Der Gebietszustand ist befriedigend. Sowohl Erholungssuchende als auch Agrochemikalien von benachbarten landwirtschaftlich genutzten Flächen stellen Belastungen für das NSG dar. Eine Ausweisung von Pufferzonen ist zu empfehlen. Das NSG liegt teilweise im FFH-Gebiet "Olbe- und Bebertal südlich Haldensleben".

Kontakt

Öffnungszeiten:
Mo. - Do.: 9:00 – 15:00 Uhr
Fr.: 9:00 – 12:00 Uhr

Hinweis: 
Termine können nach individueller Vereinbarung auch außerhalb der Sprechzeiten durchgeführt werden. Bitte beachten Sie, dass einzelne Bereiche abweichende Öffnungszeiten haben. Diese erfahren Sie auf der jeweiligen Internetseite des Referates.

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Halle (Saale): +49 345 514-0

Magdeburg: +49 391 567-0

Dessau-Roßlau: +49 340 6506-0

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Ernst-Kamieth-Straße 2
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