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Wein­berg bei Ho­hen­war­the

Größe: 5,41 ha   
Land­kreis: Je­ri­chower Land   
Co­die­rung: NSG0017___   
Ver­ord­nung:  VO v. 17.03.1939 (Amtsbl. d. Reg. Mag­de­burg. - (1939)13 v. 01.04.1939); Be­schl. BT Mag­de­burg v. 05.07.1978 - Ver­klei­ne­rung    
Karte - © LVerm­Geo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lverm­geo.sachsen-​anhalt.de)

Schutz­ziel

Schutz und Er­hal­tung wär­me­lie­ben­der Tro­cken­ra­sen; Schutz der Aus­bil­dung eines für mit­tel­deut­sche Strom­ge­bie­te cha­rak­te­ris­ti­schen Feldulmen-​Hangwaldes mit dich­tem Un­ter­wuchs. 

Lage

Das NSG (ca. 40-75 m ü. NN) liegt un­mit­tel­bar süd­lich der BAB 2 ca. 1,5 km von Ho­hen­war­te ent­fernt. Der Wein­berg, ein Steil­hang an der Elbe, über­ragt mit etwa 35 m deut­lich die Aue.
Das NSG ist Teil des LSG "Zuwachs-​Külzauer Forst".

Geo­lo­gi­sche Be­schaf­fen­heit

Den Steil­hang bil­den Schmelz­was­ser­san­de und Ge­schie­be­mer­gel der Saa­le­ver­ei­sung. Sie über­la­gern am un­te­ren Hang­fuß ter­tiä­ren Ru­pel­ton. Höher ge­le­ge­ne Teile des Wein­ber­ges wer­den von 5-6 m mäch­ti­gen San­den und Kie­sen mit Löss­auf­la­gen be­deckt.

Ve­ge­ta­ti­on

Auf dem süd­li­chen Teil des Steil­han­ges stockt ein dich­ter Feldul­men­wald. In der Baum­schicht ist die Feld-​Ulme (Ulmus minor) in­fol­ge des Ul­men­ster­bens nicht mehr vor­han­den.
Der Unter-​ und Mit­tel­hang ist mit einem für warme Hang­la­gen ty­pi­schen Hainbuchen-​Feldulmenwald (Carpino-​Ulmetum mi­no­ris) be­stan­den. Zum land­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Be­reich lei­tet ein Holunder-​Feldulmen-Gebüsch über.

Im Nord­teil des NSG be­fand sich ins­be­son­de­re in der obe­ren Hang­hälf­te bis vor we­ni­gen Jahr­zehn­ten ein Xe­ro­therm­ra­sen­kom­plex. Dabei wuch­sen auf Löss­bo­den Haarfedergras-​ Step­pen­ra­sen an ihrem lan­des­weit ein­zigs­ten recht­sel­bi­schen Be­stand sowie Fie­derz­wen­ken­ra­sen u. a mit Lie­gen­dem Eh­ren­preis (Ve­ro­ni­ca prostra­ta) und Kleinem-​Schillergras (Ko­ele­ria macran­tha).

Auf den Sand­bö­den sie­del­ten Sil­ber­gras­flu­ren und Strauss­gras­flu­ren z. B. mit Ohrlöffel-​Leimkraut (Si­le­ne oti­tes), Kelch-​Steinkraut (Alys­sum alys­so­ides) und Stein-​Nelke (Di­an­thus syl­vestris). Ak­tu­ell ist davon nur noch ein klei­ner Rest­be­reich an der Hang­schul­ter er­hal­ten.

Am Nord­rand des NSG im Be­reich einer Quel­le kom­men Bit­te­res Schaum­kraut (Car­da­mi­ne amara) und Blau­grü­ne Binse (Jun­cus in­fle­xus) vor.
Eine Streu­obst­wie­se und klei­ne­re Flä­chen me­so­phi­len Grün­lan­des ge­hö­ren eben­falls zum NSG.

Fauna

Der Steil­hang ist Le­bens­raum für Dachs (Meles meles) und Wild­ka­nin­chen (Orycto­la­gus cu­ni­cu­lus). Die Zaun­ei­dech­se (Lacer­ta agi­lis) be­wohnt die Of­fen­be­rei­che.
Zur ar­ten­rei­chen Klein­vo­gel­welt ge­hö­ren u. a. Nach­ti­gall (Lu­sci­nia me­ga­r­hyn­chos) und Klein­specht (Den­dro­co­pos minor).

Zu­stand des Ge­bie­tes und Er­hal­tungs­maß­nah­men

Feh­len­de Pfle­ge­maß­nah­men führ­ten zur Ver­bu­schung der Tro­cken­ra­sen und zum fast voll­stän­di­gen Ver­lust der Tro­cken­ra­sen. 2017 wurde der letz­te ver­blie­be­ne Of­fen­be­reich an der Hang­schul­ter ent­buscht und mit­tels Pfle­ge­ver­ein­ba­rung für die nächs­ten Jahre vor­erst ge­si­chert. Die Schutz­zie­le des Ge­bie­tes sind zu über­ar­bei­ten. Die Be­su­cher­len­kung ist po­si­tiv zu be­wer­ten. Das NSG liegt im FFH-​Gebiet "El­baue zwi­schen Saa­le­mün­dung und Mag­de­burg".

Kon­takt

Öff­nungs­zei­ten:
Mo. - Do.: 9:00 – 15:00 Uhr
Fr.: 9:00 – 12:00 Uhr

Hin­weis: 
Ter­mi­ne kön­nen nach in­di­vi­du­el­ler Ver­ein­ba­rung auch au­ßer­halb der Sprech­zei­ten durch­ge­führt wer­den. Bitte be­ach­ten Sie, dass ein­zel­ne Be­rei­che ab­wei­chen­de Öff­nungs­zei­ten haben. Diese er­fah­ren Sie auf der je­wei­li­gen In­ter­net­sei­te des Re­fe­ra­tes.

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Lan­des­ver­wal­tungs­amt
Ernst-​Kamieth-Straße 2
06112 Halle (Saale)