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Rin­gels­dorf

Größe: 157,00 ha   
Land­kreis: Je­ri­chower Land   
Co­die­rung: NSG0145___   
Ver­ord­nung:  VO v. 14.10.1994 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Mag­de­burg. - 3(1994)13 v. 15.11.1994)  
Karte - © LVerm­Geo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lverm­geo.sachsen-​anhalt.de)

Schutz­ziel

Schutz und Er­hal­tung eines Feucht­ge­bie­tes mit wert­vol­len Feucht­wald­ge­sell­schaf­ten und Feucht­grün­land; Schutz der sta­bi­len Po­pu­la­tio­nen vom Aus­ster­ben be­droh­ter Vo­gel­ar­ten. 

Lage

Das NSG (55-57,5 m ü. NN) liegt im LSG "Möckern-​Magdeburgerforth" und er­streckt sich nörd­lich der A 2 ca. 12 km west­lich von Zie­sar.

Be­schrei­bung des Ge­län­des

Durch den Ost­teil des NSG fließt der na­tur­na­he Rin­gels­dor­fer Bach. In die­sem Be­reich des Ge­bie­tes liegt ein als Bo­den­denk­mal ge­schütz­ter his­to­ri­scher Burg­wall. Der schüt­zens­wer­te Find­ling "Wet­ter­stein", nahe der Au­to­bahn­rast­stät­te, ist ein Ero­si­ons­rest aus einer warthe­sta­dia­len Mo­rä­nen­be­de­ckung.

Ve­ge­ta­ti­on

Das NSG zeich­net sich durch seine wert­vol­len Feucht­wald­ge­sell­schaf­ten aus, zu nen­nen sind Er­len­bruch­wald (Ca­ri­ci elongatae-​Alnetum), Birken-​Kiefern-Bruchwald (Va­c­ci­nio uliginosi-​Betuletum pu­bes­cen­tis) und ein feuch­ter Eichen-​Hainbuchenwald (Stel­la­rio holosteae-​Carpinetum be­tu­li).

Ein be­son­ders feuch­ter Er­len­bruch stockt in einem ehe­ma­li­gen Müh­len­teich. Für die Eichen-​Hainbuchenwälder ist im Früh­jahr eine rei­che Geo­phy­ten­flo­ra cha­rak­te­ris­tisch.
Zum NSG ge­hö­ren auch un­be­wal­de­te Feucht­flä­chen mit Schilf­röh­rich­ten (Phrag­mi­te­tum aus­tra­lis) sowie bin­sen­rei­che Naß­wie­sen.
In ge­rin­gem Um­fang tre­ten klei­ne ver­moor­te Stel­len mit Torf­moo­sen auf.

Fauna

Das NSG weist eine be­ach­tens­wer­te Avifau­na auf. Bei­spie­le sind Kra­nich (Grus grus) und Fisch­ad­ler (Pan­di­on haliaëtus).

Au­ßer­dem ver­fügt das Ge­biet über eine hohe Greif­vo­gel­dich­te. Der Rin­gels­dor­fer Bach und seine Zu­flüs­se bie­ten Le­bens­raum für Bach­fo­rel­le (Salmo trut­ta forma fario), Schmer­le (Neo­mach­ei­lus bar­ba­tu­lus), Dreist­ach­li­ger Stich­ling (Gas­te­ro­s­teus acu­lea­tus) und Neun­stach­li­ger Stich­ling (Pun­gi­ti­us un­gi­ti­us).

Be­mer­kens­wer­te Li­bel­len im Be­reich des Rin­gels­dor­fer Ba­ches sind Blauflügel-​ (Cal­op­te­ryx virgo) und Ge­bän­der­te Pracht­li­bel­le C. splendens), Klei­ne Pech­li­bel­le (Ischnura pu­mi­lio), Klei­ner Blau­pfeil (Or­the­trum coe­ru­le­scens) und Zwei­ge­streif­te Quell­jung­fer (Cor­du­leg­as­ter bol­to­ni).

Zu­stand des Ge­bie­tes und Er­hal­tungs­maß­nah­men

Das Ge­biet be­fin­det sich in einem guten Zu­stand. Po­si­tiv ist die Ein­bet­tung des Ge­bie­tes in ein Wald­ge­biet mit LSG-​Status, wel­ches als Puf­fer­zo­ne wirkt. Die Pfle­ge der Wie­sen­flä­chen durch Ver­trags­na­tur­schutz ist aus­zu­bau­en und die Was­ser­rück­hal­tung zu ver­bes­sern. Das NSG liegt im FFH-​Gebiet "Ringelsdorfer-​, Gloine-​ und Drei­bach­sys­tem im Vor­flä­ming".