Münchenberg
Größe: 40,64 ha
Landkreis: Harz
Codierung: NSG0065___
Verordnung: AO v. 11.09.1967 (GBl. d. DDR Teil II.-(1967)95 v. 19.10.1967, S.697) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (160-247 m ü. NN) liegt im LSG "Harz und Vorländer" ca. 4 km südöstlich von Thale.
Geologische Beschaffenheit
Das NSG liegt in der geologischen Aufrichtungszone des Nordharzvorlandes.
Im Münchenberg streichen Kalkgesteine oberflächennah aus. Durch parallele Senken wird der Münchenberg, der seine Umgebung bis zu 50 m überragt, von den benachbarten Rumberg und Silgenstieg getrennt. Die Böden sind karbonatreich, flachgründig und skelettführend.
Vegetation
Im NSG herrscht der winterlindenreiche Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum betuli) vor. In den mittelwaldartigen Beständen der Nordhänge kommen Stiel-Eiche (Quercus robur), Trauben-Eiche (Quercus petraea), Hainbuche (Carpinus betulus), Winter-Linde (Tilia cordata), Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Elsbeere (Sorbus torminalis) und der seltene Speierling (Sorbus domestica) vor.
Die Krautschicht wird gebildet von Einbeere (Paris quadrifolia), Haselwurz (Asarum europaeum), Aronstab (Arum maculatum), Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), Großem Zweiblatt (Listera ovata), Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) und Stattlichem Knabenkraut (Orchis mascula).
Die südexponierten Haselniederwälder weisen in geringem Umfang Leberblümchen (Hepatica nobilis), Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) und Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) auf.
Zwischen den Haselbüschen hat sich zeitweise die artenreiche Möhren-Bitterkraut-Gesellschaft (Dauco-Picridetum) entwickelt, in der typische Halbschattenarten über wärmeliebende Ruderalarten der Pionierphase dominieren.
Am Südhang ist initial ein Kornelkirschen-Gebüsch (Violo hirtae-Cornetum maris) ausgebildet. Es erreicht am Münchenberg seine nördliche Verbreitungsgrenze.
Auf ehemaligen Schafhutungen wächst Enzian-Schillergras-Halbtrockenrasen (Gentiano-Koelerietum pyramidatae). Bemerkenswerte Pflanzenarten sind: Fransen-Enzian (Gentianella ciliata), Golddistel (Carlina vulgaris), Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga), Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) und Hufeisenklee (Hippocrepis comosa).
Auf brachen Übergangsbereichen zum Wald hat sich in initialer Form der Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum (Geranio sanguinei- Peucedanetum cervariae) ausgebreitet.
Fauna
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das Gebiet befindet sich in einem guten Zustand. Für den Erhalt der Halbtrockenrasen ist langfristig die Schafbeweidung bzw. Mahd abzusichern. Die Niederwaldbereiche bedürfen einer entsprechenden Holzentnahme. Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Münchenberg bei Stecklenberg".