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Hirschrodaer Graben

Größe: 157,00 ha   
Landkreis: Burgenlandkreis   
Codierung: NSG0201___   
Verordnung:  VO v. 23.03.2001 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Halle.- 10(2001)6 v. 28.03.2001, S.26)  
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Erhaltung der Vorkommen vieler gefährdeter Pflanzen und Tierarten, insbesondere der zahlreichen Orchideenarten und der artenreichen Avifauna.

Lage

Der Hirschrodaer Graben beginnt südwestlich von Hirschroda, zieht am Ort südlich vorbei und mündet bei Balgstädt in die Unstrutaue.

Geologische Beschaffenheit

Das NSG (140-260m ü. NN) ist ein verzweigtes, zum Teil tief eingeschnittenes Kerbtal im Muschelkalk ohne regelmäßige Wasserführung.

Vegetation

Über weite Strecken sind die nord- bis westexponierten Hänge mit dem Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum betuli) bestockt. In der Strauch- und in der Krautschicht kommen die typischen Arten mesophiler Standorte dieser Wälder vor (Haselnuß, Gold-Nessel, Türkenbund-Lilie, Bingelkraut, Echtes Lungenkraut). Nur sehr kleinflächig sind Reste von Linden-Niederwäldern zu finden. Gelegentlich treten an den Hängen auch Kiefernforste, Eschenbestände und Vorwaldstadien diverser Zusammensetzung auf. In schmalen Gehölzriegeln ist selten die Elsbeere zu finden. In das Gebiet mit einbezogen sind einige alte Streuobstwiesen, in denen Fiederzwenken-Halbtrockenrasen (Festuco rupicolae-Brachypdodietum pinnati) und trockene Glatthaferwiesen (Dauco carotae-Arrhenatheretum elatioris salvietosum) vorkommen. Die Fiederzwenken-Halbtrockenrasen sind außerdem sehr kleinflächig und zerstreut in den Wald- und Gebüschlücken zu finden. Des weiteren sind mesophile und trockene Staudenfluren ausgebildet.Ebenfalls nur kleinflächig ist auf Kalkschotterhalden der Gamander-Blaugras-Trockenrasen (Teucrio-Seslerietum) in der initialen Ausbildung mit Schwarzroter Sitter zu finden. Hier siedeln auch verschiedene Verbuschungsstadien, die das Schneeball-Hartriegel-Gebüsch aufbauen (Viburno lantanae-Cornetum sanguinei).Der Wert des Hirschrodaer Grabens wird vor allem durch seinen Orchideenreichtum bestimmt. Neben sehr reichen Vorkommen des Hybrid-Knabenkrautes (Kreuzung zwischen Purpur- und Helm-Knabenkraut) sind vor allem Helm-Knabenkraut, Stattliches Knabenkraut, Dreizähniges Knabenkraut, Blasses Knabenkraut, Weiße und Grünliche Waldhyazinthe und Fliegen-Ragwurz zu nennen.

Fauna

Auf den fast vegetationsfreien Flächen ist die Blauflügelige Ödlandschrecke nachgewiesen. Der Strukturreichtum des Gebietes, verbunden mit der abgeschiedenen Lage, bietet ideale Lebensstätten für Vögel, u. a. Habicht, Rotmilan, Wespenbussard, Mittel- und Schwarzspecht, Wendehals und Neuntöter.

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Das Gebiet befindet sich insgesamt in einem guten Zustand, der durch Umwandlung von Kiefernforsten in Laubwälder und durch Entbuschung der Halbtrockenrasenbestände noch verbessert werden könnte. Das NSG liegt teilweise im FFH-Gebiet.