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Großer Fallstein

Größe: 70,84 ha   
Landkreis: Harz   
Codierung: NSG0029___   
Verordnung:  AO v. 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz) 
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Erhaltung eines östlichen Vorpostens subatlantisch geprägter Buchenwälder sowie des Vorkommens subkontinental verbreiteter Pflanzenarten an der Westgrenze ihres Areals. 

Lage

Das NSG liegt etwa 4 km nördlich von Osterwieck im LSG "Waldgebiet des Fallstein". Einbezogen sind die Kuppe und der nordöstliche obere Flankenbereich des Hohen Fallsteins (286,7 m ü. NN).

Geologische Beschaffenheit

Der Große Fallstein, dessen Kammlinie eine herzynische Streichrichtung aufweist, ist eine Aufwölbung der Schichten des Muschelkalkes.
Im Substratprofil von Kalkstein und Kalkstein/Mergel-Wechsellagerungen folgt eine Tonschicht, die von unterschiedlich mächtigem Löß bedeckt ist. Es sind Fahlerden sowohl mit schwachem als auch in Senken mit stärkerem Stauwassereinfluß entstanden. Im Bereich der Kuppen lagern über einer schutthaltigen und tonigen Lößschicht geringer Mächtigkeit Braunerden.

Vegetation

Das NSG ist gekennzeichnet durch Arealüberschneidungen von subkontinental verbreiteten Arten wie Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis), Diptam (Dictamnus albus) und Weißes Fingerkraut (Potentilla alba) und Subatlantisch orientierten Buchenwaldpflanzen, z.B. ◦Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis), Wald-Gerste (Hordelymus europaeus) und Wald-Schwingel (Festuca altissima).

Das NSG weist eine differenzierte Waldzusammensetzung auf.
Der Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum) stockt auf den flachgründigen Tonböden. In der Baumschicht sind hauptsächlich Rotbuchen (Fagus sylvatica) anzutreffen, aber auch Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Gewöhnliche Traubenkirsche (Padus avium).

In der Bodenflora dominiert Wald-Schwingel (Festuca altissima). Auf gelegentliche Staunässe weisen hin: Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Knoten-Braunwurz (Scrophularia nodosa) und Wald-Segge (Carex sylvatica).

Kleinflächig siedeln Gewöhnlicher Frauenfarn (Athyrium filix- femina) und Goldnessel (Galeobdolon luteum). Grasreiche subkontinentale Eichenmischwälder sind mit Verschiedenblättrigem Schwingel (Festuca heterophylla) und Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea) bestanden.
Im Nordwesten und Südosten geht der Waldhaargersten-Buchen-Mischwald (Hordelymo-Fagetum) in Eichen-Hainbuchenwälder der tieferen Lagen über. Den Baumbestand bilden Rotbuche (Fagus sylvatica), Trauben-Eiche (Quercus petraea), Hainbuche (Carpinus betulus), Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), Winter-Linde (Tilia cordata) sowie Vogel-Kirsche (Cerasus avium).

In der Strauchschicht ist Gewöhnlicher Seidelbast (Daphne mezereum) neben Jungwuchs der Hauptbaumarten vertreten.
In der gut ausgebildeten Krautschicht gedeihen Wald-Gerste (Hordelymus europaeus), Wald-Flattergras (Milium effusum), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) und Märzenbecher (Leucojum vernum).

Fauna

Bedeutsam ist eine hohe Greifvogeldichte, insbesondere des Rotmilans (Milvus milvus).
Die Waldschnepfe (Scolopax rusticola) kommt ebenfalls vor.

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Das Gebiet ist stark beeinträchtigt. Durch erhebliche forstliche Nutzungen in den letzten Jahrzehnten ist die Buchenverjüngung überdurchschnittlich begünstigt worden, was zu relativ einförmigen Beständen geführt hat.
Ein Flächentausch innerhalb der waldbestandenen Bereiche am Großen Fallstein sollte geprüft werden. Das NSG liegt im EU SPA und im FFH-Gebiet "Fallsteingebiet nördlich Osterwieck"