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Bartenslebener Forst

Größe: 200,79 ha   
Landkreis: Börde   
Codierung: NSG0012___   
Verordnung:  AO v. 30.03.1961(GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungs- gesetz); Beschl. BT Magdeburg v. 31.10.1985
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Erhaltung zahlreicher geschützter Pflanzen- und Tierarten; Schutz von subozeanisch getönten Waldgesellschaften und ungestörten Erdfällen.   

Lage

Das NSG (122-164 m ü. NN) befindet sich ca. 2 km östlich von Schwanefeld und ist ein Teil des LSG "Harbke-Allertal".

 

Geologische Beschaffenheit

Der Bartenslebener Forst gehört zur Schönebeck-Weferlinger Triasplatte.
Der Untergrund wird von Kalksandsteinen, Zellenkalken, Dolomiten, Ton- und Schluffsteinen mit Einschaltungen von Gips und Steinsalz gebildet. Im Ausstrichbereich verdeutlicht eine von Nordwest nach Südost verlaufende Zone von Erdfällen und Geländesenkungen die Subrosionsfolgen .
Als Bodentypen haben sich über dichtgelagerten Fließerden schwere Tonböden und in Unterhang- und Senkenbereichen Pelosol-Staugleye ausgebildet. In älteren Erdfällen entstehen aus der Verlandung offener Wasserflächen nährstoffarme Niedermoore, die in einzelnen Fällen sogar Zwischenmoorcharakter aufweisen.

Vegetation

Die differenzierten Standortverhältnisse bedingen den kleinräumigen Wechsel der Waldgesellschaften.
Auf grundwasserfernen, ärmeren Standorten stockt eine arme Ausbildungsform des Schattenblumen -Rotbuchenwaldes (Maianthemo-Fagetum). Während in der Baumschicht die Rotbuche (Fagus sylvatica) dominiert, wird der Charakter der Strauchschicht vom Deutschen Geißblatt (Caprifoliaceae) bestimmt.Typische Elemente der Krautschicht sind z. B.Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Haar-Hainsimse (Luzula pilosa), Pillen-Segge (Carex pilulifera) sowie zahlreiche Moose.
Im grundwassernahen Bereich werden Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus) zu beherrschenden Elementen der Baumschicht. Folgende Waldgesellschaften haben sich herausgebildet: Widertonmoos-Stieleichen-Hainbuchenwald auf mesotrophen Standorten, waldreitgrasreicher Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici- Carpinetum betuli) auf sandigen Lehmböden, wechselfeuchter Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici- Carpinetum betuli) mit dichter Strauchschicht auf tonreichen Schichten im Untergrund. In der Krautschicht sind ◦Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Sumpf-Pippau (Crepis paludosa) und die für das Gebiet charakteristischen subozeanischen Arten Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis), Deutsches Geißblatt (Caprifoliaceae), Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) anzutreffen.
Weiterhin stocken auch Fichten- und Lärchenforste im Gebiet.Typische Nieder- und Zwischenmoorstadien, an deren Rändern Erlensäume, Röhrichte (Phragmitetum australis) und Zonen mit Reitgras (Calamagrostis epigejos) wachsen, sind in älteren, wassergefüllten Erdfällen entstanden. Es schließen sich gehölzfreie Torfmoosrasen an mit Igel-Segge (Carex leersii), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Scheidigem Wollgras (Eriophorum vaginatum), Rundblättrigem Sonnentau (Drosera rotundifolia) und Moosbeere (Oxycoccos palustris).

Fauna

Der Bartenslebener Forst ist Lebensraum von Kranich (Grus grus) und Waldwasserläufer (Trigua ochropus). Von den Lurchen konnte der Springfrosch (Rana dalmatina) nachgewiesen werden.

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Der Grundwasseranstieg hat sich in den letzten Jahren positiv ausgewirkt. Der Schutz störungsempfindlicher Tierarten erfordert eine Beruhigung des Gebietes. Notwendig ist weiterhin eine Besucherlenkung im Bereich der Erdfälle. Das NSG ist als FFH-Gebiet "Bartenslebener Forst im Aller-Hügelland" von der EU bestätigt.