Naturpark "Dübener Heide"
Größe: 42.750 ha
Landkreis: Anhalt-Bitterfeld; Wittenberg
Codierung: NUP0003LSA
Verordnung: VO über den Naturpark "Dübener Heide/Sachsen-Anhalt" v. 20.06.2002 - GVBl. LSA 13(2002)34 v. 01.07.2002, S. 282
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 010312 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Link zum Internetauftritt des NP "Dübener Heide"
Lage und Gebietsbeschreibung
Der Naturpark ist Teil des mit etwa 1 000 km² größten zusammenhängenden Waldgebietes der mitteldeutschen Tiefebene. Der Naturpark setzt sich in Sachsen fort; dieser Teil wurde am 01.12.2000 verordnet.
Der nördliche und südliche Bereich des Naturparkes „Dübener Heide/Sachsen-Anhalt" ist durch eine aufgelockerte Wald-Acker-Landschaft gekennzeichnet, während den zentralen Bereich eine geschlossene Waldlandschaft bedeckt.
Das Gebiet des Naturparkes wird in drei Zonen gegliedert. Die Zone I umfasst alle Naturschutzgebiete (NSG). Sie dient den Zielen des Naturschutzes entsprechend der Schutzzielbestimmungen der jeweiligen Schutzgebietsverordnungen. In den NSG besitzen die Belange des Naturschutzes Vorrang vor einer touristischen Erschließung. Ihre Einbeziehung in das Wanderwegenetz der Dübener Heide muss unter Vermeidung von Störfaktoren durch eine behutsame Linienführung und Sensibilisierung der Wanderer durch Informationstafel und Naturlehrpfade erfolgen.
Die Zone II umfasst die Landschaftsschutzgebiete (LSG). Sie dient den Zielen der landschaftsbezogenen Erholung unter dem Aspekt eines naturverträglichen Tourismus entsprechend der Schutzzielbestimmungen der Verordnungen.
Die Zone III umfasst die nicht als NSG oder LSG ausgewiesenen Bereiche und dient der Schaffung einer geeigneten Infrastruktur für die Entwicklung des Fremdenverkehrs sowie der sonstigen, den Zielen des Naturparks nicht zuwiderlaufenden, wirtschaftlichen und strukturellen Entwicklung.
Im Naturpark liegen die Naturschutzgebiete „Jösigk", „Lausiger Teiche und Ausreißer-Teich", „Mark Naundorf", „Schlauch Burgkemnitz", „Thielenhaide" und „Tiefkippe Schlaitz" sowie die Landschaftsschutzgebiete „Dübener Heide" und „Muldeaue Pouch-Schwemsal".
Flora und Fauna
Charakteristisch für den niederschlagsreicheren zentralen und südlichen Teil der Dübener Heide wären Hainsimsen-Buchenwälder und Waldmeister-Buchenwälder. Am Rand umschließen Standorte der Linden-Traubeneichen-Hainbuchen-Wälder den Kern der Dübener Heide. Bei Staunässeeinfluss kann sich die Stieleiche in die natürlichen Waldgesellschaften einbringen. In Tälern und Niederungen treten auch Eichenwälder im Komplex mit Stieleichen- Hainbuchenwäldern auf. Anmoorstandorte werden von Erlen-Eschen-Wäldern und Niedermoorstandorte von Erlenbrüchen verschiedener Ausprägung eingenommen.
Typische Pflanzen sind Salbei-Gamander und Schmalblättrige Hainsimse. In den Mooren der Dübener Heide wachsen vor allem Binsen-Schneide, Fieberklee und die Gemeine Moosbeere. Ebenso beheimatet sind Arnika, Breitblättriges Knabenkraut und Lungen-Enzian.
Die Tierwelt besticht durch Rothirsch, Wildschwein, Dachs und Fledermäuse. Feldhase, Biber, Fischotter, Zwergmaus und Breitflügelfledermaus kommen ebenso vor.
In der Vogelwelt sind Fischadler, Seeadler, Schwarzstorch, Kranich, Schwarzspecht, Hohltaube, Rauhfußkauz, Zwergschnäpper, Bekassine, Gebirgsstelze, Braunkehlchen, Wiesenpiper, Schafstelze und Heidelerche anzutreffen.
In der Amphibienwelt gibt es den Moorfrosch, Laubfrosch, Kammmolch, Teichmolch und Teichfrosch.
Schutzzweck und Entwicklungsziele
Erhaltung und Wiederherstellung der für den Naturraum typischen Vielfalt, Eigenart und Schönheit als Grundlage für die Erholung des Menschen und zur Sicherung und Verbesserung der ökologischen und wirtschaftlichen Lebensgrundlage der Bevölkerung; Entwicklung zu einem Naturpark, in dem eine beispielhafte Regionalentwicklung sowie eine nachhaltige, schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen, Landschaftspflege und Schutz von Ökosystemen gewährleistet werden.