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Aktuelle Pressemitteilungen des Landesverwaltungsamtes

Aktuelle Pressemitteilungen

“Mit vielen Augen sehen“ – Wanderausstellung im Landesverwaltungsamt zu sehen

16.01.2024, Halle (Saale) – 9/2024

  • Landesverwaltungsamt

Können Sie sich vorstellen, dass Sie von einem Moment auf den anderen aus Ihrem bisherigen Leben gerissen werden, durch einen Unfall oder eine plötzliche Krankheit Ihren Alltag nicht mehr wie gewohnt bestreiten können? Für die meisten ein Schock und eine große Herausforderung. Oder aber Sie sind von Geburt an einen Rollstuhl gebunden oder anderweitig auf Hilfe angewiesen.

So geht es vielen der rund 175.000 Menschen im Land, die mit einer Beeinträchtigung leben. Rund 11.000 finden eine Arbeit in den so genannten Werkstätten für Behinderte. Nur wenige wissen, welche Arbeit dort geleistet wird und noch immer dringt zu wenig über die Arbeit von und in Werkstätten für Menschen mit Behinderung bis zur breiten Öffentlichkeit vor. Über die Leistungen sowie den Alltag der dort Beschäftigten informiert eine neue Ausstellung, die seit heute und noch bis zum 5. März im Landesverwaltungsamt zu sehen ist.

Die Wanderausstellung „Mit vielen Augen sehen“ porträtiert 22 Werkstattbeschäftigte, Angehörige, Unternehmer sowie Menschen aus dem sozialen Umfeld der Werkstätten in ganz Sachsen-Anhalt mit ihren ganz persönlichen Geschichten und Erfahrungen.

Da ist beispielsweise die Geschichte von Peggy Zeschmar, die nach einer niederschmetternden Diagnose ihr Leben neu sortieren und organisieren musste oder Paul Appel, der eigentlich Kranführer werden wollte und mit seiner geistigen Behinderung auch beim Reparieren von Rädern täglich über sich hinauswächst.

„Zweiundzwanzig Geschichten, die uns eine neue Perspektive geben, die zum Nachdenken anregen aber auch viel Zuversicht und Stärke ausstrahlen. Wir freuen uns sehr, die Ausstellung zeigen zu dürfen und sind selbst stolz darauf, mit der Behindertenwerkstatt in Halle, dem Lebenshilfe e.V., zusammenzuarbeiten. Gemeinsam haben wir ein beeindruckendes, nachhaltiges Projekt entwickelt, bei dem aus unseren alten Werbebannern verschiedene Produkte wie Taschen hergestellt werden. Dies zeigt, dass inklusive Projekte nicht nur sinnvoll, sondern auch kreativ und nachhaltig sein können.“, so der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye bei der heutigen Ausstellungseröffnung.

„Die Werkstätten für behinderte Menschen sind nach wie vor wichtige Einrichtungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Sie bieten Schutz, Gemeinschaft, Tagesstruktur und machen für die dort Beschäftigten individuelle Förderung und Wertschätzung erlebbar“ erklärte der Behindertenbeauftragte des Landes Dr. Christian Walbrach, der die Ausstellungseröffnung begleitete.

„Dazu gehört auch“, merkt Thomas Pleye an, „alle Anstrengungen zu unternehmen, um Menschen mit Behinderungen in den regulären Arbeitsmarkt zu überführen. So wichtig die Rolle der Behindertenwerkstätten ist, so bedeutet der Schritt in eine reguläre Tätigkeit für Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstbestimmt zu sein. Ein wichtiges Ziel der Bestrebungen aller Beteiligten muss es deshalb sein, mit einer Erwerbstätigkeit am ersten Arbeitsmarkt eine inklusive Gesellschaft zu befördern.“

„Mit den Werkstätten, den Werkstatträten und Frauenbeauftragten pflege ich seit Jahren einen regelmäßigen Austausch. Dabei wurde auch mir zunehmend deutlich: Die Beschäftigten und die durch sie erbrachten Leistungen müssen sichtbarer, bekannter und wahrgenommen werden. Der Werkstätten - Tag am 12.09.2023 und die Wanderausstellung „Mit vielen Augen sehen“ tragen dazu bei, dass die landesweit 33 Werkstätten sich öffnen, weiterentwickeln und die Gesellschaft Einblicke in den Alltag der Werkstätten erhält. Der Ausstellung wünsche ich viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Ich würde es zudem sehr begrüßen, wenn in diesem Jahr ein 2. Werkstätten – Tag stattfindet und sich daraus eine Tradition entwickelt. Meine Unterstützung dabei sichere ich zu.“, so Walbrach abschließend.

 

Hintergrund

Landesweit arbeiten rund 11 500 Menschen in 33 Werkstätten. Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt ist in vielfältiger Weise zuständig für die Belange behinderter Menschen, so beispielsweise mit seinem Integrationsamt für die Integration behinderter Menschen in den ersten Arbeitsmarkt oder aber die Betreuung der rund 175.000 Schwerbehinderten Menschen im Land. Hier bearbeiten die Kolleginnen und Kollegen rund 45.000 Anträge auf Schwerbehinderung.

Entwickelt hat die Ausstellung die Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen Sachsen-Anhalt e.V (LAG WfbM Sachsen-Anhalt) Sie arbeitet auf Landes- und Bundesebene mit Verbänden und politischen Vertretungen zusammen. Die Beschäftigten haben in den Werkstätten Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben. Sie gehen unterschiedlichen Arbeiten in verschiedenen Bereichen nach. Ein wichtiger Bestandteil der Werkstattleistung ist die individuelle Förderung.

Die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ist eine Einrichtung zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen. Menschen, die wegen der Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, erhalten hier eine angemessene berufliche Bildung und Beschäftigung. Die Werkstätten ermöglichen ihnen, ihre Leistungsfähigkeit zu entwickeln, zu erhöhen oder wiederzugewinnen und ein Arbeitsentgelt zu erzielen. In Deutschland sind aktuell etwa 320 000 Menschen in rund 700 anerkannten Werkstätten beschäftigt.

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