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Heidberg

Größe: 119,00 ha   
Landkreis: Harz  
Codierung: NSG0151___   
Verordnung:  VO v. 09.01.1997 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Magdeburg. - 6(1997)3 v. 17.03.1997)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Erhaltung eines trockenwarmen Standortes mit Vorkommen gefährdeter Pflanzen- und Tierarten sowie von geomorphologisch interessanten Bereichen. 

Lage

Das NSG (140 bis 215 m ü. NN) liegt im LSG "Harz und Vorländer" etwa 4,5 km nördlich von Quedlinburg.

Geologische Beschaffenheit

Der Heidberg ist Teil eines Höhenzuges, der aus Oberkreide-Sandsteinen besteht. Der unterschiedliche Verfestigungsgrad der Sandsteine führte einerseits zu steilen Felsgebilden, andererseits zu flach geneigten Hängen. Der Sandstein weist eine Lößauflage auf, die nach Süden hin an Mächtigkeit zunimmt.

Vegetation

Im NSG befinden sich umfangreiche Forstflächen aus Gewöhnlicher Kiefer (Pinus sylvestris), aber auch Birken-, Winterlinden- und Robinien-Hybridpappelforste.In Offenbereichen haben sich Schlehen-Holundergebüsche (Pruno-Sambucetum nigrae) entwickelt. Auf trockenen bis frischen, mittelgründigen Lößböden bilden Glatthafer- Wiesen (Dauco carotae-Arrhenatheretum elatioris) ausgedehnte Bestände. Durch unregelmäßige Mahd bedingt, stellen sich Ruderalarten ein.In einem abflußlosen Hangtälchen stockt ein stark überformter, edellaubholzreicher Mischwald (Adoxo-Aceretum pseudoplatani).
Das Naturschutzgebiet ist reich an weiteren Pflanzengesellschaften:

  • Filzkraut-Federschwingelflur (Filagini-Vulpietum) an Wegrändern auf Kreidesandstein-Verwitterungsböden,
  • Schwingel-Silbergrasflur (Festuco cinereae-Corynephoretum canescentis) auf humusarmen Kuppen oder in unmittelbarer Nähe der Sandsteinklippen,
  • azidophile Zwergstrauchheiden vom Typ der Wolfsmilch-Heidekrautgesellschaft (Euphorbio-Callunetum) oft im Komplex mit Schlängelschmielen- Birkenforsten auf festliegenden, trockenen Verwitterungsböden,
  • Sauerampfer-Straußgras-Gesellschaft (Rumici acetosellae-Agrostietum capillaris) mit Heide-Nelke (Dianthus deltoides),
  • Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium),
  • Golddistel (Carlina vulgaris) und
  • Serradella (Ornithopus sativus) als kurzgrasiger Magerrasen,
  • Sandreitgras-Gesellschaften auf kleinen Hangeinmuldungen.

Fauna

Zu den Brutvögeln im NSG gehören beispielsweise Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Heidelerche (Lullula arborea) und Misteldrossel (Turdus viscivorus). Letztere zwei Arten haben im NSG ein Vorkommen abseits zusammenhängender Verbreitungsgebiete.
Erwähnenswerte Fledermausarten sind Braunes Langohr (Plecotus auritus), Graues Langohr (Plecotus austriacus) sowie Fransenfledermaus (Myotis nattereri).

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Das Gebiet befindet sich in einem überwiegend befriedigenden Zustand. Im Bereich der großflächigen Kiefernforste sollten langfristig naturnahe Laubwaldbestände entwickelt werden.