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Beschlüsse 2006

Beschluss 1 VK LVwA 01/06  vom 07.03.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 107 Abs. 3 S. 1 GWB
Paragraf 21 Nr. 1 Abs. 2 Satz 1 VOL/A
Paragraf 25 Nr. 1 Abs. 2 a) VOL/A
Paragraf 2 Abs. 2 VOL/A

  • Rügeerfordernis
  • fehlende Angaben, Erklärungen
  • Verstoß gegen Geheimwettbewerb

Die Entscheidung über einen Ausschluss steht im pflichtgemäßen Ermessen des Auftraggebers. Im vorliegenden Fall hat die Antragsgegnerin ihr Ermessen bereits dahingehend ausgeübt, dass die abgeforderten Nachweise und Erklärungen mit den Angebotsunterlagen abgegeben werden mussten und von einer Nachforderung bewusst abgesehen wurde.
Wenn der Auftraggeber bezüglich des Formerfordernisses der Unterschriftsleistung bestimmte Anforderungen an die Angebote stellt, darf es eben nicht sein, dass die Auftraggeberseite oder auch die Vergabekammer bei der Feststellung der Identität der Unterzeichnenden auf die Mitarbeit eines am Verfahren beteiligten Bieters angewiesen ist.
Ausschlaggebend für den Verstoß gegen den Grundsatz des Geheimwettbewerbes ist der Umstand der Kenntnis eines an der Angebotserstellung maßgeblich Beteiligten von den Angeboten oder Teilen der Angebote der Konkurrenz.

Beschluss 1 VK LVwA 01/06  K vom 18.10.2006 (nicht barrierefrei)
Paragrafen 13, 14, Nr. 2400 VV, Nr. 7003 VV, Nr. 7005 Nr. 2 VV,
Nr. 7001 VV, Nr. 7008 VV
Kostenfestsetzung nach RVG

    • wegen Teilrücknahme keine Erstattung der Kosten zur zweckentspr. Rechtsverfolgung
    • Ansatz fiktiver Reisekosten, Abwesenheitsgeld
    • keine grundsätzliche Erstattung von Fotokopierkosten
    • bei Erstattungsfähigkeit Auslagen Paketversand scheidet eine zusätzliche pauschale Abrechnung für Post- und Telekommunikationskosten aus
    • gesamtschuldnerische Kostentragung
    • Gebührenbestimmung nach Nr. 2401 VV
    • keine vollstreckbare Ausfertigung des Kostenfestsetzungsbeschlusses

Die Erweiterung des Antrages hinsichtlich der Höhe der Wertgebühr zu Lasten des Zahlungsverpflichteten ist generell ausgeschlossen.
Die Abrechnung auf der Grundlage der Nr. 2401 VV RVG scheidet aus, da ein Vergabeverfahren nicht als ein Verwaltungsverfahren im Sinne des Paragrafen 9 VwVfG bezeichnet werden kann.
Die Beauftragung eines auswärtigen Anwaltes ist grundsätzlich möglich, jedoch ist dann das zusätzliche Kostenrisiko der Entscheidung selbst zu tragen.
Bei Verbindung zweier Nachprüfungsanträgen zur gemeinsamen Verhandlung und Entscheidung erfolgt die Festsetzung der erstattungsfähigen Kosten ebenfalls gemeinsam und einheitlich.

Beschluss 1 VK LVwA 07/06  K vom 21.09.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 128 Abs. 4 GWB und Paragraf 80 VwVfG

  • bei Rücknahme des Nachprüfungsantrages kein Kostenerstattungsanspruch des Antragsgegners

Beschluss 1 VK LVwA 08/06 vom 25.04.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 97 Abs. 7 GWB
Paragraf 25 a VOB/A
Paragraf 30 VOB/A
Paragraf 114 Abs. 1 GWB

  • Wertung der Angebote
  • Auswahlermessen
  • Vergabevermerk

Der Antragsgegner hat sein Auswahlermessen im Widerspruch zu Paragraf 25 a VOB/A nicht an den Kriterien ausgerichtet, die er selbst in der Bekanntmachung bzw. in den Vergabeunterlagen benannt hat.
Dem Erfordernis der hinreichenden Transparenz wird nicht bereits dadurch genügt, dass der Vergabevermerk die Entscheidungen der formellen und wirtschaftlichen Prüfung wiedergibt, dabei jedoch die Betrachtung anhand der veröffentlichen Zuschlagskriterien gänzlich unerwähnt lässt.
Es ist festzustellen, dass das Vergabeverfahren ab dem Zeitpunkt, ab dem die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beginnt und die Dokumentation unzureichend wird, zu wiederholen ist.

Beschluss 1 VK LVwA 08/06  K vom 19.09.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 50 Abs. 2 Gerichtskostengesetz (GKG) analog Paragraf 128 GWB
Paragrafen 13, 14, Nr. 2400 VV RVG
Nr. 7003 VV, 7005 VV, 7002 VV, 7000 VV RVG

  • keine Verfahrens- u. Terminsgebühr nach Nr. 3100 VV und 3104 VV RVG
  • 2,0 Geschäftsgebühr
  • keine Erhöhungsgebühr, da Bietergemeinschaft als eine Einheit am Verfahren teil nimmt
  • nur fiktive Reisekosten bei auswärtigem Anwalt
  • keine Verzinsung
  • keine vollstreckbare Ausfertigung

Beschluss 1 VK LVwA 11/06 vom 07.07.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 97 Abs. 7 GWB
Paragraf 25 Nr. 2 Abs. 3 und Nr. 3 VOL/A

  • Wertung der Angebote
  • Ausschluss der Beigeladenen

Ausschlaggebend für die Bewertung der Angebote sind die in der Bekanntmachung veröffentlichten Nachweise und Erklärungen zur Eignungsprüfung, da die VOL/A unter Paragraf 7a Nr. 2 Abs. 3 bestimmt, dass der Auftraggeber bereits in der Bekanntmachung (Paragrafen 17 und 17a VOL/A) angibt, welche Nachweise von den Bietern vorzulegen sind.

Nach Paragraf 25 Nr. 2 Abs. 3 und Nr. 3 VOL/A darf der Zuschlag nur auf ein Angebot erteilt werden, dass unter Berücksichtigung aller Umstände das wirtschaftlichste Angebot ist. Auf ein Angebot, dessen Preise in offenbarem Missverhältnis zur Leistung stehen, darf der Zuschlag nicht erteilt werden. Der Auftraggeber hat zwar in seiner Prüfung erkannt, dass das Angebot der Beigeladenen erheblich vom Nächstbietenden abweicht und eine Aufklärung des Zustandekommens der Preise gefordert, jedoch entbehrt seine anschließende Bewertung im Ergebnis jeder rechtlichen Grundlage.

Beschluss 1 VK LVwA 11/06 K vom 03.05.2007 (nicht barrierefrei)
Paragrafen 13, 14, Nr. 2300 VV, Nr. 7004 VV, Nr. 7005, Nr. 7002 VV
Kostenfestsetzung nach RVG

  • Ansatz fiktiver Reisekosten, Abwesenheitsgeld
  • Ansatz 2,0 Geschäftsgebühr
  • Festsetzung nicht anrechenbarer Gerichtskosten
  • keine Verzinsung
  • keine vollstreckbare Ausfertigung

Beschluss 1 VK LVwA 14/06  K vom 16.10.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 128 Abs. 4 GWB und § 80 VwVfG

  • bei Rücknahme des Nachprüfungsantrages kein Kostenerstattungsanspruch des Antragsgegners

Beschluss 1 VK LVwA 16/06 K vom 27.10.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 50 Abs. 2 GKG analog, Paragraf 128 GWB
Paragrafen 13, 14 RVG,
Nr. 2400 VV, Nr. 7003 VV, Nr. 7005 VV, Nr. 7002 VV, Nr. 7008 VV RVG

  • gesamtschuldnerische Kostentragung
  • 1,8-fache Wertgebühr
  • keine vollstreckbare Ausfertigung des Kostenfestsetzungsbeschlusses
  • keine Verzinsung des Kostenerstattungsbetrages

Bei Verbindung zweier Nachprüfungsanträgen zur gemeinsamen Verhandlung und Entscheidung erfolgt die Festsetzung der erstattungsfähigen Kosten ebenfalls gemeinsam und einheitlich.
Die Höhe der Geschäftsgebühr orientiert sich am Umfang der anwaltlichen Vertretung.

Beschluss 1 VK LVwA 28/06 vom 15.09.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 97 Abs. 7 GWB
Paragraf 107 Abs. 3 S. 1 GWB

  • Rechtzeitigkeit der Rüge
  • mündlicher Rügevortrag
  • Gleichwertigkeit eines Nebenangebotes

Eine Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Informationsschreibens gemäß Paragraf 13 VgV kann nicht mehr stattfinden, wenn dieses erst nach dem regelmäßigen Geschäftsschluss beim Bieter eingeht.Auch eine mündliche Äußerung kann als Rüge gewertet werden, vor allem wenn der Vertrag des Bieters vom Auftraggeber unwidersprochen bleibt. Dem Nebenangebot sind die in den Mindestbedingungen formulierten Angaben zur Prüfung der Gleichwertigkeit beizufügen. Der Auftraggeber darf sich auf die bloßen Beteuerungen des Bieters hinsichtlich der nach dessen Meinung gegebener Gleichwertigkeit nicht verlassen, vielmehr hat er die Pflicht zur eigenständigen Prüfung der Gleichwertigkeit.

Beschluss 1 VK LVwA 28/06  K vom 04.12.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 50 Abs. 2 GKG analog, § 128 GWB
Paragraf 13, 14 RVG,
Nr. 2300 VV, Nr. 7003 VV, Nr. 7005 VV, Nr. 7002 VV RVG

  • Verfahrensgebühr nach 3300 VV nicht einschlägig
  • Ansatz einer 2,0-fachen Wertgebühr ist ggf. auch ausreichend, wenn es um eine Gleichwertig-
  • keitsprüfung von Nebenangeboten geht
  • keine vollstreckbare Ausfertigung des Kostenfestsetzungsbeschlusses
  • keine Verzinsung des Kostenerstattungsbetrages

Beschluss 1 VK LVwA 29/06 vom 05.09.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 97 Abs. 1 u. 2 GWB
Paragraf 13 VgV, § 2 Nr. 1 Abs. 2, Nr. 2 VOB/A
Paragraf 8 Nr. 1 Satz 1 und Nr. 4 VOB/A
Paragraf 24 Nr. 3 VOB/A, § 25 Nr. 2 VOB/A

  • Vertrag ist nichtig
  • Transparenzgebot
  • Gleichbehandlungsgrundsatz
  • Vergabevermerk

Eine de-facto-Vergabe liegt nicht vor, da drei Angebote in den wiederholten Wettbewerb aufgenommen wurden, so dass die erkennende Kammer hier vom Vorliegen eines Verhandlungsverfahren ausgehen musste.

Nach Paragraf 25 Nr. 2 Abs. 2 VOB/A dürfen bei der nachträglichen Eignungsprüfung nur solche Umstände herangezogen werden, die nach Aufforderung zur Angebotsabgabe Zweifel an der Eignung des Bieters begründen.

Das in Paragraf 24 Nr. 3 VOB/A verankerte grundsätzliche Verbot anderer Verhandlungen dient dem Wettbewerbsgedanken und dem Gleichbehandlungsgebot. Dürften einerseits die Bieter insbesondere ihre Angebotspreise, andererseits die Auftraggeber den Leistungsinhalt durch Herausnahme von Leistungspositionen verändern, so würde das Wettbewerbsergebnis insgesamt verfälscht. Wären Preisverhandlungen generell möglich, würde dies zu unerlaubten Preisabsprachen der Bieter führen. Des Weiteren hätte der Auftraggeber die Möglichkeit, Bieter gegeneinander auszuspielen und Angebotspreise nachträglich zu drücken.

Beschluss 1 VK LVwA 29/06 K vom 15.06.2007 (nicht barrierefrei)
Paragraf 5 Abs. 2 Nr. 1 JVEG, Paragraf 22 JVEG, Paragraf 50 Abs. 2 Gerichtskostengesetz (GKG) analog, Paragraf 128 GWB, Paragrafen 13, 14, Nr. 2400 VV RVG, Nr. 7002 VV, 7008 VV RVG

  • keine Terminsgebühr nach Nr. 3104 VV RVG
  • 2,0 Geschäftsgebühr
  • Streitwert 5 % der Auftragssumme
  • Fahrtkostenerstattung und Entschädigung nach JVEG
  • Kammer ist für Bemessung des Streitwertes im Nachprüfungsverfahren an Feststellung des OLG zum Geschäftswert des Beschwerdeverfahrens gebunden

Beschluss 1 VK LVwA 35/06 vom 30.11.2006 (nicht barrierefrei)
Paragraf 107 Abs. 3 S. 2 GWB
Paragraf 10 VOF, Paragraf 12 Abs. 1c) VOF  

  • Rügeerfordernis bis Fristende der Bewerbung
  • Teilnahmeunterlagen entsprechen nicht dem Anforderungsprofil des Auftraggebers
  • bei Vorbehalt weiterer Planungsphasen hat sich die Eignungsprüfung auf alle Leistungsphasen zu erstrecken
  • Vergleichbarkeit von Referenzobjekten
  • Angabe zum Gesamtumsatz ist unzureichend, wenn der Umsatz detailliert für die letzten drei Geschäftsjahre gefordert wurde

Beschluss 1 VK LVwA 39/06 vom 02.02.2007 (nicht barrierefrei)
Paragraf 128 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 3 u. Abs. 3 Satz 4 GWB

  • Rücknahme des Nachprüfungsantrages, Kostentragung Antragstellerin
  • Reduzierung des Vergabeumfanges während des Vergabeverfahrens hat keine gebührenrechtlichen Auswirkungen
  • unter bestimmten Voraussetzungen ist eine mögliche Erhöhung der regelmäßigen Höchstgebühr nicht angemessen
  • keine weitere Ermäßigung der Gebühr aus Billigkeitsgründen gemäß Paragraf 128 Abs. 3 Satz 4 GWB aufgrund des Aufwandes der Vergabekammer sowie der Rückziehung des Antrages erst am Vorabend der mündlichen Verhandlung

Beschluss 1 VK LVwA 41/06 vom 11.01.2007 (nicht barrierefrei)
Paragraf 22 VOB/A, Paragraf 8 Nr. 3 Abs. 3 VOB/A

  • Ausschluss des Angebotes der Beigeladenen
  • fehlerhafte Wertung

Gemäß Paragrafen 25 Nr. 1 Abs. 1, 21 Nr. 1 Abs. 1 VOB/A sind jene Angebote, die den Erfordernissen zur Feststellung des Vorliegens der zur ordnungsgemäßen Leistungserbringung notwendigen Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit nicht genügen, von der weiteren Wertung auszuschließen.

Beschluss 1 VK LVwA 43/06 vom 09.02.2007 (nicht barrierefrei)
Paragrafen 25 Nr. 1 Abs. 1b), 21 Nr. 1 Abs. 1 VOB/A

  • fehlende mit Angebotsabgabe geforderte Nachweise, Erklärungen und Hersteller- bzw. Fabrikatsangaben führen zum Ausschluss
  • jedes einzelne der aufgeführten Defizite des Angebotes rechtfertigt den Ausschluss
  • die Verpflichtungserklärung der Nachunternehmer im Falle des bieterseitig vorgesehenen Nachunternehmereinsatzes gehört zum verbindlichen Anforderungsprofil
  • Bedeutung der Formblätter "Aufforderungsschreiben zur Abgabe eines Angebotes" und "Angebotsschreiben"

Beschluss 1 VK LVwA 46/06 vom 06.02.2007 (nicht barrierefrei)
Paragrafen 25 Nr. 1 Abs. 2, 21 Nr. 1 Abs. 1 VOL/A

  • fehlende Nachweise, Erklärungen

Ausschlaggebend für die Bewertung der Angebote sind die in der Aufforderung zur Angebotsabgabe bezeichneten Nachweise und Erklärungen zur Eignungsprüfung. Es kommt hier somit ausschließlich darauf an, dass das Anforderungsprofil des Auftraggebers durch das Aufforderungsschreiben zur Abgabe eines Angebotes transparent gemacht worden ist.

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