Steinköpfe
Größe: 620,00 ha
Landkreis: Harz
Codierung: NSG0186___
Verordnung: VO v. 05.11.1998 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Magdeburg. - 7(l998)12 v. 15.12.1998, S.183)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (280-446 m ü. NN) liegt ca. 2 - 3 km westlich von Thale am Nordrand des Harzes.
Beschreibung des Geländes
Typisch für das Naturschutzgebiet "Steinköpfe" sind der naturnahe Wald, gebietsprägende Felsformationen und Felsfluren sowie Fließgewässer mit naturnaher Ausprägung.
Der nördliche Teil des NSG wird von Grauwacken eingenommen und gehört zur nördlichen Randzone des Harzpaläozoikums (Scharfenberg). Auf den Hochflächen sind skelettreiche Fahlerden bis Braunerden entwickelt.
Vegetation
Das NSG bietet Lebensraum für seltene und zum Teil bestandsbedrohte Moos-, Farn- und Flechtenarten. Dazu gehören auch Pflanzen der Roten Liste des Landes Sachsen-Anhalt.
Auf der Unterharzhochfläche herrschen Buchenwälder in der Ausprägung von Waldmeister-Rotbuchenwäldern (Galio odorati-Fagetum) und bodensauren Hainsimsen-Rotbuchenwäldern (Luzulo luzuloides-Fagetum) vor.
Nicht zu feinerdearme sonnige Oberhänge sind mit dem submontanen buchenreichen Waldlabkraut-Winterlinden-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum betuli) bestanden.
Über Diabas tritt an Sonnenhängen der subkontinentale Fingerkraut-Eichentrockenwald (Potentillo albae-Quercetum petreae) auf. An sonnigen nährstoffarmen Oberhangstandorten kommt dagegen der Färberginster-(Birken-) Eichenwald (Genisto tinctoriae-Quercetum) vor.
Neben den Gefäßpflanzen tritt an den Felsen regelmäßig auch die Nabelflechten-Gesellschaft (Umbilicarietum hirsutae) auf. Schattige Felspartien tragen die Blasenfarn-Gesellschaft (Bartramio-Cystopteridetum fragilis) und am Fuße der Blockschutthalden siedelt die Rasensteinbrech-Gesellschaft (Festuco pallentis-Saxifragetum decipientis).
Fauna
Das Naturschutzgebiet "Steinköpfe" ist Lebensraum besonders schütze nswerter Tierarten, dazu zählen u. a.
- Mittelspecht (Dendrocopos medius),
- Wildkatze (Felis silvestris),
- Haselmaus (Muscardinus avellanarius),
- Kreuzotter (Vipera berus),
- Waldeidechse (Lacerta vivipara),
- Bachforelle (Salmo trutta forma fario) sowie
- verschiedene Eintags- und Steinfliegen.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Gebietszustand ist gut. Im Mittelpunkt der Erhaltungsmaßnahmen stehen die weitere Unterstützung einer naturnahen Waldentwicklung, der natürlichen Gewässerdynamik sowie die Bewahrung des Gebietes vor schädigenden Einflüssen durch den Menschen. Das NSG liegt im EU SPA "Nordöstlicher Unterharz", sowie im FFH-Gebiet "Bodetal und Laubwälder des Harzrandes bei Thale".