Salzwiesen bei Aseleben
Größe: 37,00 ha
Landkreis: Mansfeld-Südharz
Codierung: NSG0112___
Verordnung: RVO v. 15.05.1995 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Halle. - 4(1995)6 v. 30.05.1995); Erste Verordnung zur Änderung (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Halle. - 12(2003)4 v. 27.03.2003, S. 30)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (92,9 m ü. NN) besteht aus zwei flachufrigen Landzungen am Südufer des Süßen Sees, die nordöstlich bzw. nordwestlich von Aseleben gelegen sind. Es ist Teil des LSG "Süßer See".
Geologische Beschaffenheit
Der Süße See ist ein durch Auslaugung von Zechsteinsalzen entstandenes Senkungstal. Im Bereich der Salzwiesen werden fossilien- und pflanzenführender Kalkmergel von über 2 m mächtigem Flachmoortorf überlagert.
Kleinräumig wechselnde Standortverhältnisse sind im Wechselspiel von salzhaltigem Quellwasser, des Einflusses des Grundwasserstandes und der Dauer der Überstauung entstanden.
Vegetation
Nur im nordöstlichen Teil ist mit der Kleinen Salzwiese/Hornecke eine typische Salzvegetation erhalten geblieben, die eine deutliche Zonierung erkennen lässt.
Auf Standorten mit geringem Salzgehalt und Drängewassereinfluß sind im Uferbereich des Sees Brackwasserröhricht bzw. Schilfröhricht ausgebildet. Mit steigendem Salzgehalt ist ein Übergang von Glatthafer-Frischwiesen zu Salzaster-Salzschwadenwiesen zu verzeichnen.
Viele Salzpflanzenarten sind gefährdet und stehen auf der Roten Liste Sachsen-Anhalts, z.B. Wiesen-Gerste (Hordeum secalinum), Strand-Wegerich (Plantago maritima), Breit-Wegerich (Plantago major), Strand-Dreizack (Triglochin maritinum), Strand-Milchkraut (Glaux maritima) und Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum).
Die Kleinblütige Schwarzwurzel (Scorzonera parviflora) erreicht im NSG ihre nordwestliche Verbreitungsgrenze. Das Sumpf-Knabenkrautes (Orchis palustris) ist einmalig in Sachsen- Anhalt.
Im Bereich der Großen Salzwiese ist die Salzvegetation durch Schilf- oder Brackwasserröhricht abgelöst worden.
Fauna
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebietes ist differenziert zu betrachten. Die charakteristische Vegetation ist aufgrund der Aufgabe der traditionellen Nutzung bzw. fehlender Pflege nur noch kleinräumig vorhanden. Verschilfte Salzwiesenbereiche sollen durch einmalige Mahd im Jahr, möglichst mit anschließender Schafbeweidung, wieder zu artenreichen Beständen entwickelt werden.
Trampelpfade zu Bootsanlege- und Angelstellen beeinträchtigen sowohl den Schilfgürtel als auch die Kleine Salzwiese.
Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Röhrichte und Salzwiesen am Süßen See".