Salzstelle bei Hecklingen
Größe: 14,76 ha
Landkreis: Salzlandkreis
Codierung: NSG0035___
Verordnung: VO v. 25.01.1926 (Amtsbl. f. Anhalt. - 163(1926)9 v. 02.02.1926); Beschl. BT Magdeburg v. 05.07.1978 - Erweiterung; Beschl. BT Magdeburg v. 31.10.1985 - Flächenaustausch
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (64 - 66 m ü. NN) liegt 1 km westlich von Staßfurt im LSG "Bodeniederung" und wurde als eines der ersten Naturschutzgebiete in Anhalt rechtsverbindlich sichergestellt.
Geologische Beschaffenheit
Die Salzstelle bei Hecklingen ist ein geschütztes Geotop. Solquellen und salzhaltiges Grundwasser haben den Boden mehr oder weniger stark mit Salz angereichert. Das salzhaltige Quellwasser wird über Gräben abgeleitet.
Vegetation
Die Vegetation wird vom unterschiedlichen Salz- und Wassergehalt des Bodens bestimmt. Auf den kleinflächigen Salzwiesen, -weiden und -trittrasen wachsen als typische Arten:
- Weißes Straußgras (Agrostis stolonifera),
- Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum),
- Schmalblatt-Hornklee (Lotus glaber),
- Salztäschel (Hymenolobus procumbens),
- Sumpfdreizack (Triglochin palustre),
- Wiesen-Gerste (Hordeum secalinum) und
- Entferntährige Segge (Carex distans).
Die Gräben weisen Salzbunge (Samolus valerandi) und Sumpf-Teichfaden (Zannichellia palustris) auf.
Im Bereich der Grabenränder im Südwestteil siedelt insbesondere dichtes Schilfröhricht (Phragmitetum australis) mit Echten Eibisch (Althaea officinalis) und der Gewöhnlichen Strandsimse (Bolboschoenus maritimus).
Im Übergangsbereich zu halophilen Wiesengesellschaften kommen Sellerie (Apium graveolens) und Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica) vor.
Der Westteil des Gebietes wird hauptsächlich von der Salzschwaden-Strandaster- Gesellschaft (Puccinellia distans-Aster tripolium-Gesellschaft) eingenommen. Während in feuchten Senken die Salzbinsen-Milchkraut- Gesellschaft (Juncetum gerardii) kleinflächig auftritt, siedeln im Übergangsbereich zu den fast ausschließlich vom Queller und gelegentlich eingestreuter Strand-Sode (Suaeda maritima) bestandenen Salzschlickstandorten Salz-Spärkling (Spergularia salina) und Flügelsamiger Spärkling (S. maritima).
Fauna
Das NSG ist Lebensraum verschiedener Brutvögel:
- Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus),
- Rohrammer (Emberiza schoeniclus),
- Rohrweihe (Circus aeruginosus),
- Kiebitz (Vanellus vanellus),
- Schafstelze (Motacilla flava) und
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra).
Die folgende Übersicht vermittelt einen kleinen Eindruck von der Vielfalt der Insektenfauna im NSG.
Libellen | Heuschrecken |
---|---|
Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio) | Kurzflüglige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) |
Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus) | Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) |
Schmetterlinge | halobionte Wanzen |
Crambus salicorniae | Halosalda lateralis |
Bactra robustana | Orthotylus rubidus |
Bucculatrix maritima | Agramma melanoscela |
Coleophora salicorniae | Henestaris halophilus |
halobionte und halophile Laufkäfer | Kurzflügelkäfer |
Dyschirius salinus | Bledius bicornis bicornis |
Tachys scutellaris | Bledius unicornis |
Pogonus chalceus | |
Bembidion aspericolle |
Eine Besonderheit ist das für Mitteleuropa einmalige Vorkommen der südeuropäischen Strandbremse Hybomitra expolicata.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebietes ist befriedigend. Wichtige Maßnahmen der Pflege sind Mahd bzw. Beweidung.
Das NSG liegt im gleichnamigen FFH-Gebiet.