Rathsbruch
Größe: 11,69 ha
Landkreis: Anhalt-Bitterfeld
Codierung: NSG0093___
Verordnung: AO v. 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz); Beschl. BT Halle v. 17.03.1983 - Verkleinerung
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (85 bis 87 m ü. NN) liegt im LSG "Fläming" etwa 12 km östlich von Zerbst. Es umfasst einen Restwald in der Nutheniederung am Rande des Roßlau-Wittenberger Vorflämings.
Vegetation
Große Teile des NSG nimmt der Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald (Pado-Fraxinetum) ein, in dem stellenweise die Moor-Birke (Betula pubescens) dominiert. In der Krautschicht siedeln
- Einbeere (Paris quadrifolia),
- Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum),
- Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis),
- Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum),
- Wolliger Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus) und
- Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis).
Ein Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (Stellario holosteae-Carpinetum betuli) stockt auf Geschiebelehmstandorten. Seine Bodenflora setzt sich unter anderem zusammen aus
- Schuppenwurz (Lathraea squamaria),
- Leberblümchen (Hepatica nobilis),
- Großem Zweiblatt (Listera ovata),
- Geflecktem Aronstab (Arum maculatum),
- Zweiblättriger Schattenblume (Maianthemum bifolium) und
- Maiglöckchen (Convallaria majalis) .
An den feuchtesten und moorigen Standorten wächst ein Seggen-Erlen- Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum glutinosae).
Fauna
Zu der artenreichen Avifauna gehören z.B.
- Schwarzspecht (Dryocopus martius),
- Grünspecht (Picus viridis),
- Buntspecht (Dendrocopos major),
- Kleinspecht (Dendrocopos minor),
- Wendehals (Jynx torquilla),
- Waldschnepfe (Scolopax rusticola),
- Dorngrasmücke (Sylvia communis),
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos),
- Misteldrossel (Turdus viscivorus) und Wacholderdrossel (T. pilaris) sowie
- Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes).
An den Waldrändern tritt der Ortolan (Emberiza ortulana) auf.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebietes befriedigt nicht. Die Grundwasserabsenkung und Austrocknung hat zu Veränderungen der Artenvielfalt und -zusammensetzung geführt. Neben der konsequenten Kontrolle der Grundwasserentnahme kann ein geregelter Staubetrieb zum Erhalt der Bodenflora der Feuchtstandorte beitragen. Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Obere Nuthe-Läufe".