Steinhorste
Größe: 39,00 ha
Landkreis: Anhalt-Bitterfeld
Codierung: NSG0187___
Verordnung: VO v. 28.05.1999 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez.Dessau.-7(1999)7 v. 01.07.1999, S.41)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (65 m ü. NN) befindet sich im Winkel zwischen der Bundesautobahn A 9 und der Landstraße Dessau-Törten-Möst und grenzt unmittelbar an das NSG "Möster Birken" an. Das Schutzgebiet liegt im Biosphärenreservat und Landschaftsschutzgebiet "Mittlere Elbe".
Beschreibung des Geländes
Das NSG stellt einen typischen Ausschnitt für die schwach vermoorte Niederung eines alten Muldelaufes dar, der zur Saale hin entwässert.
Durch die Niederung fließt die Taube. Ein flacher Dünenzug ist zugleich die östliche Schutzgebietsgrenze und trennt das Gebiet vom heutigen Muldetal.
Vegetation
Die taubenahen Niederungsbereiche werden im Süden von Feuchtwiesen eingenommen, die früher intensiv beweidet wurden, worauf das flächenhafte Vorkommen der Brennnessel (Urtica) hinweist.
Alte Solitäreichen und Eichengruppen prägen das Bild auf den Wiesen. Sie sind typisch für die Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft.
Im mittleren und nördlichen Teil gehen die Feuchtwiesen in erlendurchsetzte Großseggenriede (Caricetum ripariae) über. Sie sind Reste ehemaliger Erlenbruchwälder. An den Randlagen der Niederung befinden sich Hainbuchen-Ausbildungen des Eschen-Ulmen-Hartholzauenwaldes.
Reich strukturierte Altholzbestände sind im Südosten und unmittelbar an der Autobahn kleinflächig vorhanden.
Dominant sind Jungbestände der Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus) im Dickungsalter.
Im Bereich des ursprünglichen Taubelaufes befindet sich ein jüngerer Hainbuchenbestand mit deutlichen Zeichen einer früheren Niederwaldnutzung.
Der alte in Teilbereichen erhaltene Muldelauf ist meist temporär wassergefüllt. An diesen Stellen entwickeln sich vom Flutenden Schwaden (Glyceria fluitans) dominierte Flutrasen (Sparganio emersi-Glycerietum fluitantis).
Fauna
Im NSG hat der Elbebiber (Castor fiber albicus) seinen Lebensraum. Durch seine Tätigkeit wurden umfangreiche Dammanlagen geschaffen, die großflächig Teile der mittleren Taubewiesen unter Wasser gesetzt haben.
Eine große Population des Laubfrosches (Hyla arborea) lebt im Schutzgebiet.
Es ist auch ein Massenlaichplatz für die Erdkröte (Bufo bufo).
Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Wechselkröte (Bufo viridis)sowie Kammmolch (Triturus cristatus) wurden ebenfalls nachgewiesen.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das Gebiet befindet sich in einem guten Zustand und sollte der ungestörten natürlichen Entwicklung überlassen werden. Das NSG liegt teilweise im FFH-Gebiet "Taube-Quellen und Auengebiet bei Möst".