Spaltenmoor
Größe: 80,65 ha
Landkreis: Harz
Codierung: NSG0067___
Verordnung: AO v. 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz) - unter der Bezeichnung "Hochmoore Gernrode"; Beschl. BT Magdeburg v. 17.03.1983 - Erweiterung
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (450 - 585 m ü. NN) liegt im LSG "Harz und Vorländer" ca. 6 km südwestlich von Gernrode.
Geologische Beschaffenheit
Das Spaltenmoor befindet sich im südwestlichen Randbereich des Rambergmassivs.
Der tiefere Untergrund wird vom Ramberggranit gebildet. Auf diesem liegen in unterschiedlicher Mächtigkeit und Zusammensetzung Lehm- und Blockschutte mit verwittertem Granit und eingewehtem Löß. Durch die Bodenbildung haben sich Braunerden, saure Braunerden bis Braunpodsole entwickelt. An den Talrändern tritt der Ramberggranit klippenbildend auf.
Vegetation
Die Vegetationsvielfalt wird durch die Lage am Hang geprägt.
Auf den Plateauflächen und flachgründigen Hangstandorten stocken artenarme, einschichtige Hainsimsen-Rotbuchenwälder (Luzulo luzuloides-Fagetum). Die Trauben-Eiche (Quercus petraea) erreicht hier eines ihrer höchsten natürlichen Vorkommen im Harz. Einmalige Altbestockungen und Zusammenbruchphasen des Waldtyps sind auf kleinflächigen Verebnungsflächen und Granitdurchragungen erhalten. In der Krautschicht wachsen u.a. Europäischer Siebenstern (Trientalis europaea) und Harz-Labkraut (Galium saxatile).
Die frischeren Nordhanglagen tragen überwiegend Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum) mit Zwiebel-Zahnwurz (Dentaria bulbifera), Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) und verschiedenen Farnen.
Am Unterhang schließt sich an einen bergahornreichen Buchenwald die im Harz für mittel- bis tiefgründigen Torfböden seltene Vergißmeinnicht-Erlenbruchwald-Gesellschaft, in der die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) dominiert, an. Vertreter der begleitenden Krautschicht sind u. a.
- Ufer-Segge (Carex riparia),
- Wolliges Reitgras (Calamagrostis villosa),
- Gegenständiges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) und
- Hain-Vergißmeinnicht (Myosotis nemorosa).
Auf tiefgründigen Torfböden geringerer Nässe ist ein Erlenbruch ausgebildet. Neben dem dominanten Wolligen Reitgras (Calamagrostis villosa) sind Europäischer Siebenstern (Trientalis europaea) und Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) vertreten. Auf oligo-bis mesotrophen Standorten mit stagnierender Nässe ist eine sehr seltene, torfmoosreiche Ausbildungsform des Erlenbruchs ausgebildet.
Fauna
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das Gebiet befindet sich in einem guten Zustand. 43,05 ha sind als Totalreservat der ungestörten natürlichen Entwicklung vorbehalten. Kleinflächige Nadelholzaufforstungen im Totalreservat sollten der Sukzession überlassen werden.
Das NSG liegt im EU SPA "Nordöstlicher Unterharz" und ist als FFH-Gebiet "Spaltenmoor östlich Friedrichsbrunn" von der EU bestätigt.