Osteroder Holz
Größe: 50,54 ha
Landkreis: Harz
Codierung: NSG0027___
Verordnung: AO v. 30.03.1961 GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)
Schutzziel
Lage
Das NSG (124-210 m ü. NN) liegt ca. 4 km nördlich von Osterwieck im LSG "Waldgebiet des Fallstein".
Geologische Beschaffenheit
Der Große Fallstein ist eine salztektonische Aufwölbung der Schichten des Muschelkalkes.
Dieser wird durch drenthezeitliche Ablagerungen, Schmelzwassersande und selten Geschiebelehm überlagert und von einer Lößdecke verhüllt.
Als Bodentypen haben sich Fahl- und Braunerden, Pararendzinen sowie Pseudogleye und Pseudogley-Fahlerden entwickelt.
Vegetation
Subkontinentale Pflanzenarten wie Diptam (Dictamnus albus) und Weißes Fingerkraut (Potentilla alba) klingen im Gebiet des Großen Fallsteins aus. Subozeanische Buchenwaldpflanzen, z.B. Waldgerste (Hordelymus europaeus) und Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis), kommen selbst in dieser Höhenlage gehäuft vor.
Ein Waldgersten-Buchenwald (Hordelymo-Fagetum) mit
•Rotbuche (Fagus sylvatica),
•Trauben-Eiche (Quercus petraea),
•Hainbuche (Carpinus betulus) und
•Winter-Linde (Tilia cordata)
wächst im Südteil auf flachgründigen Muschelkalkstandorten. Für die artenarme Strauchschicht ist Gewöhnlicher Seidelbast (Daphne mezereum) charakteristisch. Die Krautschicht wird neben der subozeanisch verbreiteten Waldgerste (Hordelymus europaeus) von
•Leberblümchen (Hepatica nobilis),
•Verschiedenblättrigem Schwingel (Festuca heterophylla),
•Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum),
•Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
u. a. Arten gebildet. Mit zunehmender Lößmächtigkeit erfolgt ein Übergang zu den Traubeneichen-Buchenwäldern (Luzulo luzuloides-Fagetum). Dabei weisen
•Maiglöckchen (Convallaria majalis),
•Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium )
•Schmalblättrige Hainsimse (Luzula albida) und
•Drahtschmiele (Avenella flexuosa)
auf die oberflächliche Bodenversauerung hin. Über kiesigen Sanden ist der artenarme Hainsimsen-Birkenwald ausgebildet. Er zeichnet sich durch das Vorhandensein von azidophilen Arten und Weißmoos (Leucobryum glaucum) aus.
Fauna
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der starke Wildverbiß erfordert die Gatterung junger Kulturen zur Förderung der Naturverjüngung sowie auch eine geringere Schalenwilddichte. Das NSG liegt im EU SPA und FFH-Gebiet "Fallsteingebiet nördlich Osterwieck".