Menu
menu

Jederitzer Holz

Größe: 322,00 ha   
Landkreis: Stendal   
Codierung: NSG0005___   
Verordnung:  AO v. 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz); Beschl. BT Magdeburg v. 31.10.1985 - Erweiterung  
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Schutz und Erhaltung eines Eschen-Ulmen-Auenwaldes mit unterschiedlichen Ausprägungen sowie der Lebensräume insbesondere von Elbebiber, Fischotter und Graureiher.

Lage

Das NSG (25-27 m ü. NN) liegt in einer Grünlandniederung ca. 5 km südöstlich von Havelberg. Es ist Teil des LSG "Untere Havel".

Beschreibung des Geländes

Zum Jederitzer Holz gehören Auenwaldgesellschaften und extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen sowie der Trübengraben. Elbe und Havel beeinflussen über Drängewasser die Wasserstände im Gebiet.

Vegetation

Im Jederitzer Holz dominiert der Eichen-Ulmen-Hartholzauenwald (Querco-UImetum minoris) mit Stiel-Eiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus), Feld-Ulme (Ulmus minor) und Feld-Ahorn (Acer campestre). Auf den feuchteren Standorten treten Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior) und Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) hinzu.
Die Strauchschicht kennzeichnen Gewöhnliche Traubenkirsche (Padus avium), Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea) und Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna). Die Krautschicht wird u. a. von Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Goldnessel (Galeobdolon luteum) und Einbeere (Paris quadrifolia) aufgebaut.

  • In Abhängigkeit vom Grundwasserstand stocken folgende Waldtypen:
    Erlen-Eschenwald (Pado-Fraxinetum) im Übergangsbereich zu nassen Senken,
  • Erlenbruchwälder (Hottonio-Alnetum glutinosae und Carici elongatae-Alnetum) in grundwassernahen Lagen und
  • Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald (Stellario holosteae- Carpinetum betuli) auf geringer grundwasserbeeinflußten Standorten. In diesen Waldgesellschaften sind auch standortfremde Baumarten wie Hybridpappel oder Douglasie (Pseudotsuga menziesii) anzutreffen.


Die Waldränder werden von Weißdorn-Schlehen-Gebüschen (Crataego-Prunetum spinosae) gebildet, an diese schließen sich die Saumfluren mit Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum) an. Im Süden und Westen folgen Feucht- und Wechselfeuchtwiesen (Molinion caeruleae, Calthion palustris, deschampsion cespitosae), die in den Senken von Großseggen-Rieden (Caricetum ripariae, Caricetum gracilis, Phalaridetum arundinaceae) und Großröhrichten (Glycerietum maximae) abgelöst werden.
Am Südrand des NSG kommt die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) vor.

Fauna

Das Jederitzer Holz ist Lebensraum für eine der ältesten und beständigsten Graureiherkolonien (Ardea cinerea) des Landes Sachsen-Anhalt. Außerdem brüten im NSG Rot- und Schwarzmilan (Milvus milvus und M.migrans), Wespenbussard (Pernis apivorus) und Mittelspecht (Dendrocopos medius). Das NSG bietet auch Elbebiber (Castor fiber albicus) und Fischotter (Lutra lutra) gute Lebensbedingungen.
Vertreter der Herpetofauna sind Rotbauchunke (Bombina bombina), Kamm- und Teichmolch (Triturus cristatus und T. vulgaris), Waldeidechse (Lacerta vivipara). In den Nassbereichen siedeln die Kleinkrebse Lepidurus apus und Siphonophanes grubei.

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserregimes wirken sich positiv auf den Gebietszustand aus. Die natürliche Waldentwicklung ist bei der forstlichen Nutzung des Gebietes stärker zu berücksichtigen.
Das NSG ist als FFH-Gebiet vorgeschlagen und liegt teilweise im EU SPA "Untere Havel/Sachsen-Anhalt und Schollener See". Das NSG liegt teilweise im EU SPA "Untere Havel/Sachsen Anhalt und Schollener See", im FFH-Gebiet "Jederitzer Holz östlich Havelberg" sowie mit geringem Anteil im FFH-Gebiet "Untere Havel und Schollener See".