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Müchelholz

Größe: 59,14 ha   
Landkreis: Saalekreis  
Codierung: NSG0124___   
Verordnung:  AO v. 30.03.1961 GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)   
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)  

Schutzziel

Erhaltung eines Restwaldes mit sehr gut aufgebauten Waldmänteln; hohe landeskulturelle Stabilisierungsfunktion, insbesondere für die Fauna. 

Lage

Das NSG (176-191 m ü. NN) liegt ca. 14 km südöstlich von Querfurt zwischen Mücheln und Albersroda. Das Schutzgebiet umfasst den Hauptteil des einzigen größeren Restwaldes auf der Querfurter Platte bis hin zum Hesseltal. Zum NSG gehören weiterhin zwei separate Flächen, die als Totalreservate ausgewiesen sind.

Geologische Beschaffenheit

Die Querfurter Platte ist eine Muschelkalkmulde mit Lößablagerung. Darauf haben sich Parabraunerden und Fahlerden gebildet. In den beiden flankierenden Tälern des NSG steht der Wellenkalk des Unteren Muschelkalks an. In den Kerbsohlentälern sind bis zu 9 m mächtige Kolluvialböden abgelagert. Die flachgründigen Hänge und Kuppen weisen Protorendzinen und Rendzinen auf.

Vegetation

Die Baumschicht des Eichen-Hainbuchenwaldes (Galio sylvatici- Carpinetum betuli) wird von Trauben-Eiche (Quercus petraea), Hainbuche (Carpinus betulus), Winter-Linde (Tilia cordata), Hänge-Birke (Betula pendula), Elsbeere (Sorbus torminalis) und Vogel-Kirsche (Cerasus avium) aufgebaut.

Charakteristische Arten der Krautschicht sind Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), Haselwurz (Asarum europaeum) und Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum).

In Feldrandnähe wird die Hainbuche weitgehend von Eiche und Gewöhnlicher Hasel ersetzt. Unter der aufgelockerten Baumschicht kennzeichnen Wald-Knäulgras (Dactylis polygama) und Verschiedenblättriger Schwingel (Festuca heterophylla) die Krautschicht, vereinzelt blühen Bleiches Waldvöglein (Cephalanthera damasonium), Nestwurz (Neottia nidus-avis) und Breitblättrige Sitter (Epipactis helleborine).

Während zahlreiche thermophile Straucharten, wie z. B. Gewöhnlicher Seidelbast (Daphne mezereum), Schlehe (Prunus spinosa), Wolliger Schneeball (Viburnum lantana) und Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) die Waldrandnähe sowie vorgelagerte Feldgehölze besiedeln, sind in den aufgelockerten Bereichen wärmeliebende Halbschattenarten zu finden, z.B. Schwarze Platterbse (Lathyrus niger), Nickendes Perlgras (Melica nutans), Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), Weißes Fingerkraut (Potentilla alba) und Ebensträußige Margerite (Tanacetum corymbosum).

Fauna

Das Müchelholz ist Lebensraum für Fledermäuse. In einem alten Kalkstollen am Rande des Gebietes überwintern Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Mausohr (Myotis myotis), Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Braunes Langohr (Plecotus auritus) und Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus). Zu den Brutvogelarten gehören Rotmilan (Milvus milvus) und Habicht (Accipiter gentilis).

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Das NSG umfasst einen früher intensiv genutzten Restwald in der Endphase seiner Entwicklung. Überlegenswert für die nächsten Jahre wäre eine begrenzte Eichenverjüngung und eine Niederwaldbewirtschaftung. Die sehr gut ausgebildeten Waldmäntel sind unbedingt geschlossen zu halten.
6,98 ha sind als Totalreservat ausgewiesen. Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Müchelholz, Müchelner Kalktäler und Hirschgrund bei Branderoda".