Menu
menu

Die Maurer-Orgel in der Kirche St. Arnold in Breitungen

Die heutige Kirche St. Arnold in Breitungen ist im Jahr 1734 eingeweiht worden, da die bisherige, an einem anderen Platz gelegene Kirche, zunehmend baufällig wurde. Als Anfang des 19. Jh. der Ort Breitungen sich vergrößerte, verfolgten die Kirchengemeinde und der Breitunger Bürgermeister das Ziel, eine herausragende Orgel einbauen zu lassen, um die damalige Bedeutung Breitungens als eines aufgrund Bergbaus und Landwirtschaft reichen Ortes, angemessen darstellen zu können. Für den Orgelbau wurde der damals bekannte Orgelbaumeister Wilhelm Maurer aus Kölleda für eine Bausumme in Höhe von 930 Talern gewonnen. Die Höhe erstaunt, da die gesamte Kirche inklusive Glocken, Sitzbänken und Emporen nur ungefähr den vierfachen Wert gekostet hat. Im Jahr 1847 wird die Orgel abgenommen. Es entstand laut Gemeindechronik ein Streit über die Ausführung, so dass nach einem Gerichtsprozess dem Orgelbauer ein Teil dieser Summe abgezogen wurde.
Die Maurer-Orgel ist eine mechanische Schleifladenorgel mit zwei Manunalen und Pedal, die von ihrem klanglichen Aufbau eine große Nähe zur Orgelwerkstatt Strobel in Bad Frankenhausen erkennen lässt. In Ihrer Disposition und in der technischen Anlage besitzt die Orgel einige Besonderheiten: Sie hat viele Holzregister und damit einen differenzierten Grundstimmenbereich. Die Maurer-Orgel besitzt insgesamt 18 Register: 8 Hauptmanual, 6 Obermanual, 4 Pedal.
Die Hauptbedeutung der Orgel, die eigentlich für eine Dorfkirche deutlich überdimensioniert wirkt, liegt im Originalzustand des gesamten Pfeifenwerkes. Abgesehen von den Prospektpfeiffen, die für Kriegszwecke 1917 ausgebaut wurden und dem um 1910 angebauten Orgelmotor, ist sie nahezu seit 160 Jahren unverändert. Nachdem die Orgel seit den 1960er Jahren nicht mehr spielbar war, hat dann in zwei Bauabschnitten der Orgelbauer Georg Wünning die Orgel 2013 (für 76.000 Euro) und 2016 (für 45.000 Euro) grundlegend saniert.  
Den Text hat uns Pfarrer Dr. Blischke zur Verfügung gestellt.