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Großes Bruch bei Wulferstedt

Größe: 786,00 ha   
Landkreis: Börde   
Codierung: NSG0051___   
Verordnung:  Beschl. BT Magdeburg v. 10.12.1981
Karte - © LVermGeo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de)

Schutzziel

Erhaltung und zielgerichtete Pflege der Biotope gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Vogelarten, insbesondere von Wiesenbrütern.

Lage

Das NSG (80 m ü. NN) liegt ca. 5 km westlich von Oschersleben in der Niederung des Großen Bruches.
Es ist Teil des einstweilig sichergestellten LSG "Großes Bruch/ Aueniederung".

Beschreibung des Geländes

Das NSG ist eine Randsenke südlich des Staßfurt-Egeln-Barneberger Salzsattels, die durch Salzabwanderungen in tieferen Schichten entstand. Die mit tertiären Sedimenten gefüllte Senke bildet ein Niederungsgebiet. Es diente während der Eiszeit als Abflussrinne für Schmelzwasser und bestimmte weiter östlich bei Oschersleben den Bodelauf.
In West-Ost-Richtung wird es vom Großen Graben durchquert. Als Hauptvorfluter reguliert dieser über Stich-Gräben, Wehre und Schöpfwerke den Wasserstand des Großen Bruches. Trotz dieses Systems treten im Flachmoor immer wieder großflächige Überstauungen der Wiesenflächen auf.

Vegetation

Ein Großteil des Schutzgebietes wird als Intensivgrasland, frische Standorte als Acker oder mesophiles Grünland genutzt. Kleinflächig sind Feuchtwiesengesellschaften (Molinion caeruleae), Flutrasen (Potentillion anserinae), Gräben mit Bach-Röhrichten (Glycerio-Sparganion emersi) und Kleinröhrichten (z. B. Eleocharito-Hippuridetum vulgaris) erhalten geblieben.

Zu den gefährdeten Pflanzenarten zählen Tannenwedel (Hippuris vulgaris), Lauch-Gamander (Teucrium scordium), Kantiger Lauch (Allium angulosum) und Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris).

Pappel- und Kopfweidenreihen, Weidengebüsche, aber auch in der Niederung vorhandene Pappel-, Weiden- und Eschenforste ergänzen die Vegetation.

Fauna

Die Wiesenflächen bieten diversen Vogelarten einen geeigneten Lebensraum, beispielsweise dem Großen Brachvogel (Numenius arquata), Kiebitz (Vanellus vanellus) und der Bekassine (Gallinago gallinago).

Unregelmäßig brüten Rothalstaucher (Podiceps grisegena), Sumpfohreule (Asio flammeus), Steinkauz (Athene noctua), Schlagschwirl (Locustella fluviatilis), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus ), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Wachtelkönig (Crex crex) und Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus).

Eine Vielzahl von Wat- und Wasservögeln nutzen Überstauungen der Wiesenflächen als Rastplatz.
Im Bereich der Gewässer wurden 25 Libellenarten nachgewiesen. Dazu gehören u.a. Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Kleines Granatauge (Erythromma viridulum), Kleine Königslibelle (Anax parthenope), Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) und Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum).

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Das Gebiet befindet sich in einem guten Zustand. Derzeit wird fast die gesamte NSG-Fläche extensiv bewirtschaftet. Die Bestände der wertgebenden Wiesenbrüter sind dennoch im Rückgang. Die Ausdehnung von Schilf- und Röhrichtflächen entlang der Gräben sollte gefördert werden. Das NSG liegt im gleichnamigen FFH-Gebiet.